- Ryūkyūinseln
- Ryūkyū|inseln,Riukiu|inseln, japanisch Ryūkyū-shotō [-ʃo-], Nansei-shotō [ʃo-], japanische Inselkette im westlichen Pazifik, erstreckt sich über 1 200 km zwischen Kyūshū und Taiwan am Rand des Ostchinesischen Meeres, insgesamt 98 Inseln (davon 47 bewohnt) mit etwa 4 700 km2 und etwa 1,5 Mio. Einwohnern (geschätzt). Die nördlichen Ryūkyūinseln, bestehend aus den Ōsumiinseln, den Tokara- und den Amamiinseln (zusammen etwa 2 400 km2), gehören zur Präfektur Kagoshima. Die Okinawa- und die Sakiinseln (zusammen 71 Inseln mit 2 265 km2) bilden die Präfektur Okinawa. Die im Osten vom Ryūkyūgraben begleiteten Inseln sind hügelig bis gebirgig und weisen im Nordteil aktive Vulkane auf; 1991 war der Vulkan von Suwanose-jima (805 m über dem Meeresspiegel), einer Tokarainsel, tätig. Einige der Ryūkyūinseln sind niedrige Koralleninseln. Das Klima ist subtropisch und humid; bei Jahresmitteltemperaturen von 20-22 ºC sind die Winter wegen des Kuroshio relativ mild; jährlich fallen 2 000-3 000 mm Niederschlag. Zur Bevölkerung der Ryūkyūinseln gehören außer Japanern auch Chinesen und Indonesier. Der Hauptteil der Bevölkerung lebt auf Okinawa, das zugleich wirtschaftliche Mittelpunkt ist (Landwirtschaft, Tourismus). - Der Legende zufolge sind die Inseln, ihre Bewohner und das erste, vorjapanische Herrschergeschlecht göttlicher Abstammung. Das unabhängige Königreich Ryūkyū soll 1187 von einem Angehörigen des japanischen Hauses Minamoto gegründet worden sein. Anfang des 14. Jahrhunderts zerfiel dieses Reich in drei Königreiche, deren mächtigstes 1429 das Reich wieder einte. Der Handel mit Japan, China und Korea ließ es schnell aufblühen. Im 16. Jahrhundert ging der Wohlstand durch die zunehmenden Einfälle japanischer Piraten und das Vordringen der Europäer zurück. 1609 geriet das Königreich in Abhängigkeit der japanischen Lehnsherren von Satsuma und diente ihnen während der Abschließung Japans dazu, die Handelsbeziehungen mit dem Ausland (v. a. zu China und den Niederlanden) aufrecht zu erhalten. 1853 landete Commodore M. C. Perry auf Okinawa (783 erstmals erwähnt) und errichtete dort einen Stützpunkt für seine Mission zur Öffnung Japans. 1872 wurden die Ryūkyūinseln dem kaiserlichen Thron unterstellt. 1879-1945 gehörten sie als Präfektur Okinawa zum japanischen Kaiserreich. 1945-72 waren die Okinawainseln von den USA besetzt (Okinawa).
Universal-Lexikon. 2012.